Infos für Ärzte
Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor,
sehr geehrte an medizinischen Fragen Interessierte – wir begrüßen Sie auf dieser Seite.
Die Arztpraxis ist eine wichtige Schnittstelle in der Behandlung von suchtgefährdeten Patienten, denn Sie stellen die Suchtgefährdung fest und müssen nicht von Abhängigkeit sprechen. Wichtig ist es, den Patienten auf seine Gefährdung anzusprechen. So besteht für ihn die Möglichkeit, dass er seinen Leidensweg verkürzt. Sie können ihm ein Informationsgespräch bei einer Beratungsstelle empfehlen oder ihm eine Zweitmeinung einer psychiatrischen Institutsambulanz empfehlen.
In dieser Anfangsphase ist es durchaus möglich, dass Ihr Patient sich gegen die Möglichkeit er sei suchtgefährdet sträubt. Deshalb können Sie ihn dabei begleiten, in dem sie zum Beispiel die Terminabsprache mit der Beratungsstelle oder der Institutsambulanz übernehmen.
Das besondere Vertrauensverhältnis ermöglicht eine behutsame Hinführung zu einer Behandlung – durch Ihre Befunde, Verordnungen sind Sie oftmals der/die Erste, der/die eine Gefährdung erkennen wird.
Sie werden oft auch von Angehörigen angesprochen werden und können diesen den Weg in die Beratungsstellen ebnen.
Mit dem Faltblatt „Wege aus der Sucht“, das sie ebenfalls auf dieser Homepage finden und aushändigen können, gibt es eine gute Informationsbasis für Beratung, Behandlung aber auch Selbsthilfegruppen.
Wenn ihr Patient einer körperlichen Entgiftung zustimmt, aber eine Entwöhnungsbehandlung ablehnt, wird er in den Bezirkskliniken sicherlich nochmal auf diese Möglichkeit, die oft auch eine Notwendigkeit ist, angesprochen. Kostenträger für die Entgiftung ist die Krankenkasse, der Patient benötig dazu eine ärztliche Einweisung. Die Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle erleichtert die Verbindung zwischen Entgiftung und zeitnaher Therapie.
Je eher ein Patient bereit ist sich seinem Problem zu stellen, desto wahrscheinlicher wird der Erfolg.
Die Beratungsstellen haben den notwendigen Überblick, sie kennen die zahlreichen Fachkliniken in Bayern und können ihren Patienten bei der Beantragung der Rehabilitation helfen und die nötige Verzahnung zwischen Wartezeit, Entgiftung und Therapie sinnvoll herstellen.
Sie haben weitere Fragen?
Auf dieser Homepage finden sie die nötigen Rufnummern, sowohl von den Koordinierungsstellen der Suchtarbeitskreise, die es an jedem Landratsamt gibt, als auch der Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.
Vielen Dank für ihr Interesse.
Mit der Methodik der „Motivierenden Gesprächsführung“ nach Miller und Rollnick gibt es einen bewährten Weg, um ein empathisches Gespräch zu führen bei dem der Patient seine eigene Entscheidungsfreiheit behält und kein Widerstand erzeugt wird.
Änderungen von Verhaltensweisen verlaufen nach dem „Transtheoretischen Stadienmodell – TTM“ nach Prochaska, Norcross und DiClemente und berücksichtigen die Verhaltensstadien Absichtslosigkeit, Absichtsbildung, Vorbereitung, Aktion und Aufrechterhaltung.