Spielsucht

Wann macht Spielen süchtig?

Spielen wird zur Sucht, wenn das persönliche Spielverhalten nicht mehr kontrollierbar ist. Das Verlangen nach dem Glücksspiel wird immer stärker. Das soziale und berufliche Umfeld drängt mehr und mehr in den Hintergrund. Spielen wird zum Lebensinhalt Nummer 1.

Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. versteht pathologisches Glücksspielen als eine nicht–substanzgebundene Form der Suchtkrankheit.

Der Glücksspielmarkt in Deutschland weist ein breit gefächertes Glücksspielangebot mit einem unterschiedlichen Gefährdungspotenzial auf.

Das Angebot reicht von Geldspielautomaten, die in Gaststätten, Spielhallen und den Automatensälen der Spielbanken zu finden sind und die für die Suchtentstehung besonders relevant sind, über Lotto/Toto, Klassenlotterien und Spielbanken sowie den vielfältigen Internetangeboten bis hin zu illegalen Formen des Glücksspiels.

Glücksspielen kann abhängig machen – ohne, dass man es gleich bemerkt.

Hier einige Anzeichen dafür:

  • Wenn man mehr Geld verspielt, als man will.
  • Wenn man nach dem Spiel Katzenjammer hat.
  • Wenn man Schulden macht, persönliches Eigentum verkauft oder auf irgendeine andere Weise Geld besorgt, um an Spielgeld zu kommen.
  • Wenn man spielt, um Ärger, Sorgen und Frust los zu werden.
  • Wenn man sich mehr für den Automaten als für seine Freunde und Bekannten interessiert.
  • Wenn man mit dem Spielen aufhören will und wieder rückfällig wird.
  • Wenn die Spielhalle zu einem zweiten Zuhause wird.

Kennzeichen einer Computerspielsucht

Forschungen konnten zeigen, dass sich die Kriterien für eine Abhängigkeitsentwicklung wie sie auf psychoaktive Substanzen angewendet werden, auch bei Computerspielsüchtigen anwenden lassen.

Folgende Kennzeichen lassen sich beschreiben (zit. nach Grüsser-Sinopoli, 2008):

  • starker, fast zwanghafter Druck bzw. das Verlangen, am Computer zu spielen
  • mehrere vergebliche Versuche, das Verhalten einzuschränken (Kontrollverlust)
  • Entzugserscheinungen bei verhinderter Computerspielnutzung (Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen)
  • Steigerung der Häufigkeit oder Intensität/Dauer des Computerspielens (Toleranzentwicklung)
  • fortschreitenden Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen
  • anhaltendes exzessives Computerspielen trotz eindeutiger schädlicher Folgen (z. B. Übermüdung, Leistungsabfall in der Schule oder im Beruf, Mangelernährung)