Lebensqualität im Alter

Sucht im Alter

Das Projekt „Lebensqualität im Alter“ entwickelte sich aus dem Gedanken, die Versorgung suchtkranker bzw. suchtgefährdeter älterer Menschen zu verbessern.

Suchtmittelmissbrauch im Alter schränkt die Lebensqualität stark ein, z. B. durch ein erhöhtes Sturz- und Verletzungsrisiko, Isolierung und Einschränkung von Kontakten, Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Alkohol und zunehmendem Abhängigkeitsrisiko bei Dauermedikation.

Häufig greifen ältere Menschen in extrem erlebten Situationen zu Alkohol oder Medikamenten. Sie sind meistens noch nicht abhängig, geraten aber in die Gefahr, suchtmittelabhängig zu werden. Viele leben isoliert, ohne Kontakt zu anderen Menschen und ohne Perspektive für ihr Leben.

Das etablierte Suchthilfesystem und die Selbsthilfegruppen sind nicht für die besondere Situation der Senioren eingerichtet. Gerade die ältere Generation ist es nicht gewohnt, Probleme nach außen zu tragen.

Ältere Menschen sind häufig nicht mehr so mobil und haben Probleme mit der Komm-Struktur von Suchthilfeeinrichtungen. Sie haben selbst nicht genügend Wissen über Suchterkrankungen und ihre Folgen. Symptome des Missbrauchs werden als Alterseinschränkungen gedeutet oder man hält eine Veränderung nicht mehr für lohnenswert.

Deshalb wird mit den bestehenden Beratungsangeboten nur eine geringe Anzahl der betroffenen älteren Menschen erreicht, d.h. diesem Personenkreis muss ein anderes Angebot gemacht werden. Eine Verbesserung der Lebensqualität lohnt jedoch in jedem Alter und jeder Lebenssituation.

Vernetzung zwischen Suchthilfe – Altenhilfe – Ehrenamt

Eine weitere Problematik ergibt sich daraus, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Einrichtungen der Altenhilfe unerfahren im Umgang mit älteren Menschen mit Suchtproblemen sind. Das führt häufig zu falschem Verhalten gegenüber den Betroffenen und Irritationen auf beiden Seiten.

Diesem Bedarf wurde mit dem Projekt Sucht im Alter der Arbeitsgruppe „Nachsorge und Rehabilitation“ des Suchtarbeitskreises Regensburg Rechnung getragen.

Ein ehrenamtlicher Helferkreis, aus dem Bereich der Suchtselbsthilfe hat sich zusammengefunden und zusammen mit der Fachambulanz für Suchtfragen des Caritasverbandes Regensburg das Projekt „Lebensqualität im Alter“ gestartet.

Betroffene und ihre Angehörigen erhalten Beratung und Hilfe in Form von Einzelgesprächen, Hausbesuchen – sowie Hol- und Bringdienst zu den geleiteten Gesprächskreisen.

Zusätzlich haben die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas und der Helferkreis zusammen mit Vertreterinnen der ambulanten und stationären Altenhilfe der Caritas ein Konzept zur gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit entwickelt das z.Zt. evaluiert wird und dann allen Alteneinrichtungen in Stadt und Landkreis Regensburg angeboten werden wird.

Mit diesem Projekt wurde und wird eine wichtige Lücke im Suchthilfeangebot Regensburg geschlosssen.